In dieser Nach-Corona-Zeit (oder Noch-Corona-Zeit?) fühlen sich viele Menschen versunsichert. Eigentlich ist doch alles gut. Vielleicht seid ihr (hoffentlich) gesund durch diese Zeit gekommen, vielleicht können die Kinder langsam wieder in die Schule und die Kita-Betreuung läuft auch wieder. Je nach Arbeitsplatzsituation kenne ich drei „Lager“. Die ersten, die vor lauter Überstunden dringend einen Urlaub nötig haben. Die zweiten, die ganz viel Zeit hatten, alles aufzuräumen und zu erledigen, was noch irgendwie zu tun war und die dritte Gruppe, die die „stille“ Zeit dazu genutzt hat, ihr Leben zu verändern und ganz gut in Balance ist.
Wo findest du dich wieder?
Je nach persönlicher Situation trägt natürlich auch die finanzielle Lage zum Wohlfühlen oder Unwohlsein bei. Wer auf Kurzarbeit gesetzt wurde und zum zweiten Lager gehört, will wahrscheinlich wieder voll arbeiten, kann bzw. darf aber noch nicht. Die erste Gruppe, die schon fast ausgebrannt ist, hat wahrscheinlich finanziell keine Einbußen, dafür aber psychisch und physisch viel zu wenig Energie. Schließlich hat auch nicht jeder für ein paar Monate private Reserven zur Verfügung.
Während der Krise bzw. dem Lockdown haben viele sich höchtwahrscheinlich mit der Situation arrangiert, was blieb auch anderes übrig? Doch nun, nach gut drei Monaten ist das Leben immer noch nicht „normal“, obwohl sich vieles inzwischen wieder „normalisiert“ hat.
Wir sind am 18. März 2020 in Deutschland durch den Lockdown mit einer vorher noch nie da gewesenen Einschränkung unserer Freiheit konfrontiert worden. Das gab es so vorher noch nie. Und damit wurde jeder persönlich in seinem Alltagsleben mit teilweise dramatischen Einschränkungen konfrontiert.
Inzwischen scheint zum Glück doch das Schlimmste überstanden. Manche dürfen schon wieder aus dem Home-Office an ihren Büro-Arbeitsplatz, die Kontakt- und Reisefreiheitsbeschränkungen werden nach und nach aufgehoben und trotzdem fühlen sich viele Menschen nicht wohl in ihrer Haut.
Was kannst du tun, damit du dich wieder wohl(er) fühlst?
1. Geh in Kontakt mit dir. Was fühlst du?
Nimm wahr, was gerade in diesem Moment wahrzunehmen ist. Wie fühlst du dich? Fühlst du Angst, Wut, Müdigkeit, Resignation, Neugierde, Mut, Zuversicht oder etwas ganz anders? Einfach nur wahr nehmen, nicht bewerten. Das ist Achtsamkeit.
2. Was denkst du gerade?
Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf? Sind sie negativ, positiv oder neutral?
Wichtig hierbei ist: Jeder Gedanke ist berechtigt und darf von dir wahrgenommen werden.
Wenn du dich nicht gut fühlst, dann solltest du das ändern. Und zwar so schnell wie möglich.
Wie? Sobald du dir über einen negativen Gedanken oder eines negativen Gefühls in Verbindung mit einem bestimmten Gedanken bewusst wirst, fahre innerlich Dein Stopp-Schild hoch und sage dir „STOPP! Was denke ich hier? Tut mir das gut? Will ich das wirklich? Kann/muss ich das jetzt lösen?“ Diese Fragen unterbrechen deine bisherige Gedankenkette.
3. Und wenn das nicht funktioniert?
Es kann passieren, dass unser Gedankenkarussell sich nur schwer unterbrechen lässt. Versuche dann, dich körperlich zu verändern. Stehe auf, gehe ein paar Schritte oder rauche, wenn dir das gut tut.
Vor allem: Schenke deinem Atem deine volle Aufmerksamkeit (ohne Zigarette). Lege dabei z.B. eine Hand auf deinen Bauch und atme tief ein und aus. Mindestens 3 Mal. Je länger dein Atem deine Aufmerksamkeit hat, umso wahrscheinlicher rücken deine Gedanken in den Hintergrund.
4. Stell dir Fragen
Z.B. Bin ich dieser Gedanke? Oder ist das „nur“ ein Gedanke? Ist das wirklich so? Wer wäre ich, wenn ich diesen Gedanken nicht hätte? (Diese wunderbaren Fragen von Byron Katie helfen enorm weiter, die eigenen Perspektive zu verändern).
Kann man das auch anders sehen? Wer sagt das? Ist/war das immer so? Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Und dann?
Es geht bei allem um die Veränderung deiner Perspektive. Das schafft Abstand. Abstand lässt dich klarer denken und fühlen. Bewusst sein. Wahrnehmen, ohne zu bewerten, das ist Achtsamkeit.
Probiere es mal aus.
Und falls diese Techniken dir nicht reichen, um deinen Zustand zu verändern, kannst du z.B. Podcasts hören (hier mein eigener Podcast – Your mindful heart), ein gutes Buch lesen, meinen Mindful-Weekly Newsletter abonnieren oder ein Mindful Coaching bei mir buchen
Es ist alles da❣️